Vom kollektiven zum individualisierten Aufstieg? Biographische Narrative von Juraprofessoren aus statusniedrigen Herkunftsfamilien im Wandel
Abstract
Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer Interviewstudie mit aus statusniedrigen Herkunftsgruppen stammenden Juraprofessoren vor. In der Analyse wurden die Aufstiegsnarrative der Professoren fokussiert, die, so der zentrale Befund, eng mit der Kohortenzugehörigkeit der Erzählenden verknüpft sind. Dabei lässt sich feststellen, dass sich die biographischen Narrative mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen und veränderten normativen Leitbildern im Zeitverlauf wandeln. Während die Professoren älterer Kohorten in ihren Narrativen vor allem Gelegenheitsstrukturen eine hohe Relevanz zuschreiben, sind es Professoren jüngerer Kohorten, die indiviuumsbezogene Narrative bemühen, indem sie die Bedeutung von Begabung und Ehrgeiz für den gelingenden Aufstieg herausstellen.