Vertikale Kooperation im Völkerstrafrecht

Ein Modus der Strukturbildung in der Weltgesellschaft

Autor/innen

  • Henning de Vries Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Abstract

Mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) und dem im Römischen Statut kodifizierten Völkerstrafrecht ist die individuelle Strafbarkeit außerhalb nationaler Rechtsordnungen etabliert. Diese Entwicklung verändert das Verhältnis von Staaten, internationalen Organisationen wie Gerichten und Individuen in einer globalen Rechtsordnung. Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich die Struktur des Völkerstrafrechts entwickelt hat. Die Vermutung ist, dass die Strukturbildung des Völkerstrafrechts in einem vertikalen Modus der Kooperation verläuft, der die horizontale Kooperation der Staaten und die vertikale Kooperation mit dem IStGH kombiniert. Indem die strukturellen Voraussetzungen zum Thema werden, kann eine eigenständige rechtssoziologische Perspektive entwickelt werden, die disziplinäre Ansätze aus den Politikwissenschaften und der Rechtswissenschaft aufgreift und weitergehende Fragestellungen ermöglicht. Dies wird mit einer qualitativen Analyse der Präambel des Römischen Statuts vorgeführt und anhand der Ergebnisse diskutiert.

Veröffentlicht

30.11.2023