Die REZEPTION VON LUHMANN IN DER RECHTSSOZIOLOGIE IN BRASILIEN

Autor/innen

  • Germano Schwartz La Salle University

Abstract

Seit den 1980er Jahren ist Niklas Luhmann eine umstrittene Figur im brasilianischen Recht, die Gerichtsentscheidungen und Rechtslehren in Büchern beeinflusst hat. Ziel dieser Studie ist es, den Weg aufzuzeigen, auf dem Luhmanns Theorie von der brasilianischen Rechtssoziologie übernommen wurde, und versucht, Hypothesen zu klären, die im akademischen Milieu kursieren und noch nicht überprüft wurden. Der methodische Schwerpunkt des Papiers lag auf der Nutzung von Interviews mit den vier wichtigsten Luhmann-Autoren, die in den 1980er und 1990er Jahren Arbeiten zu diesem Thema veröffentlicht hatten, sowie auf einem halbstrukturierten Fragebogen für Mitglieder des brasilianischen Law & Social System Network. Der Artikel analysiert auch Daten aus nationalen offenen Datenbanken, um den Einfluss von Niklas Luhmanns Werken auf die brasilianische Rechtssoziologie abzuleiten. Die Ergebnisse belegen die Existenz von über zweihundert Luhmann’schen Thesen und Dissertationen in der brasilianischen Soziologie, eine hohe Zitierhäufigkeit in juristischen Artikeln und einen durchschlagenden Einfluss in verschiedenen Forschungsgruppen und an brasilianischen Gerichten. Die Schlussfolgerungen heben spezifische Merkmale in Brasilien für die Rezeption der Theorie hervor und betonen die Übersetzung einiger juristischer Texte des Autors ins brasilianische Portugiesisch als Katalysatoren für das Interesse an Luhmanns Werk, insbesondere in der Art und Weise, wie diese Texte von Cláudio Souto und Tercio eingeführt wurden Sampaio Ferraz Jr. Diese Studie trägt dazu bei, das Verständnis darüber zu vertiefen, warum Luhmanns Einfluss auf die brasilianische Rechtssoziologie vorherrschte.

Veröffentlicht

08.01.2025