Wiederherstellung der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern durch Anti-Abtreibungsreformen: Kann „anonyme Kommunikationsmatrix“ von Gunther Teubner Feministinnen helfen?

Autor/innen

  • Atina Krajewska University of Birmingham

Abstract

Dieser Beitrag ist eine Erwiederung auf die neue Welle von Gesetzesänderungen, die den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch in mehreren Ländern der Welt einschränken haben und die n den letzten Jahren beobachteten globalen Fortschritte im Bereich der reproduktiven Rechte erheblich untergraben haben. Um dieses Problem anzugehen, werden in dem Artikel Erkenntnisse aus zwei wichtigen Literaturbereichen herangezogen, die normalerweise als theoretisch und ideologisch gegensätzlich wahrgenommen werden, nämlich feministische Rechtswissenschaft und Systemtheorie. Durch die Gegenüberstellung zweier wichtiger akademischer Literaturen deckt der Beitrag Lücken in beiden auf und zeigt die konzeptionellen Möglichkeiten auf, die in dieser Gegenüberstellung liegen. Der Beitrag befasst sich mit den Arbeiten von Drucilla Cornell und Gunther Teubner, die - trotz ihres sehr unterschiedlichen intellektuellen Hintergrunds - progressive Interpretationen der Systemtheorie vorgelegt haben. Außerdem er wird kritisch untersucht, ob der gesellschaftliche Konstitutionalismus Feministinnen helfen kann, die jüngsten Entwicklungen im Abtreibungsrecht weltweit zu erklären. Er setzt sich kritisch mit Teubners Argumenten über die Rolle der Menschenrechte bei der Begrenzung der expansiven Tendenzen sozialer Systeme wie Politik und Religion auseinander und zeigt die Grenzen von Teubners Argumenten in Bezug auf reproduktive Rechte und reproductive Gerechtigkeit auf. Gleichzeitig trägt der Artikel dazu bei, die zeitgenössische Relevanz systemtheoretischer Ansätze in untypischen Bereichen wie der reproduktiven Gerechtigkeit und der Geschlechterforschung zu verdeutlichen.

Veröffentlicht

05.07.2024