My Numerous Detours

Toward Private Law as Society’s Constitution

Autor/innen

  • Gunther Teubner Goethe-Universität Frankfurt

Abstract

Zusammenfassung

Der Autor reagiert auf die Beiträge dieses Sonderhefts, die sich mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten befassen, auf zweierlei Weise. In seiner ersten, eher allgemeinen Reaktion zeichnet er die Einflüsse nach, die verschiedene Institutionen und Personen auf ihn ausübten und sich in seinen Arbeiten zur Privatrechtstheorie niederschlugen. Im Rückblick versteht er sowohl seine langjährigen Auslandsaufenthalte als auch seine Beschäftigung mit außerjuristischen Disziplinen, besonders der Systemtheorie und der Rechtssoziologie, als eine Suche nach der Identität des Privatrechts in fremden Rechtsordnungen wie in fremden Disziplinen. Am Ende dieser Suche steht das Konzept des gesellschaftlichen Konstitutionalismus. Danach wird das Privatrecht als genuine Gesellschaftsverfassung verstanden, genauer: als die Rechtsverfassung der Selbstorganisation einer Vielfalt von sozialen Systemen.

 

In einer zweiten eher speziellen Reaktion geht der Autor auf einige der Fragen ein, welche die anderen Autoren des Sonderhefts aufwerfen. In rechtssoziologischer und in rechtsdogmatischer Perspektive spricht der Autor Probleme einer Gesellschaftsverfassung an, die einerseits außerhalb der Grenzen des Nationalstaates in transnationalen politischen Prozessen und andererseits außerhalb des institutionalisierten politischen Sektors, in den "privaten" Sektoren der Weltgesellschaft, entstehen. Sie kreisen um das theoretische und praktische Potenzial des gesellschaftlichen Konstitutionalismus: wie in den nicht-staatlichen Institutionen, den neuen Machtzentren der Gesellschaft, besonders in den entstehenden sozio-digitalen Institutionen, das Recht die normativen Bedingungen für Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit, demokratische Partizipation und heute zunehmend für ökologische Sensibilität setzen kann.

 

 

Veröffentlicht

05.07.2024